Der neue Hyundai Kona ist größer, gewagter und dynamischer geworden. Als Lifestyle-Produkt wird er mit seiner Dynamik wohl Kunden jeden Alters und jeder Generation ansprechen können.
BAD TÖLZ (de). Hyundais neueste Kreation soll Maßstäbe setzen, eine breite Palette modernster Funktionen erfrischt den Alltag hinter dem Volant. Ausgestattet unter anderem mit 12.3-Zoll-Panoramadisplay, digitalem Schlüssel und künftigen Over-The-Air-Updates. auto-motor-special durfte die allradgetriebene Version ausfahren. Im N-Line-Gewand.
Ein recht bekannter Arbeitsrechts-Professor ließ bei Prüfungen an der Uni Innsbruck mehrere hoffungsvolle Semester brüsk aussteigen. Grund dafür: die Mitschrift einer Kollegin, die des Professors Definition von Ergonomie etwas eigenwillig auslegte. Die Mitschrift fand - da günstig - viele Abnehmer und bedeutete Pech für Prüflinge der Rechtswissenschaften anno domini Neunzehndreiundachtzig/vierundachtzig.
Heute sind auch wir schlauer und würden den gestrengen Arbeitsrechtler gerne zum Ergonomie-Praxistest laden. In den neuen Kona, es würde nur noch "Sehr Gut" regnen. Aber nicht deshalb, weil der Herr Professor - nunmehr in einem gesegneten Alter - milderer Stimmung anzutreffen sein würde - bei der Ergonomie-Deutung hört sich bei ihm jeglicher Spaß auch heute noch auf.
Man beachte die Blinkerhebelstellung und die dazugehörige Kameraüberwachung - auch weitere Details dürften Neugierde wecken
Bei uns fängt er allerdings erst an, der Spaß. Hyundais Sportlichkeit und Professionalität, in der Rallye-WM beispielsweise, zeigen schon die Einstellmöglichkeiten des Lenkrades auf. Der Kreuz-Übergriff geht serienmäßig wohl nirgends so flüssig wie im sportlichen Koreaner. Alles ist sinnvoll um Fahrerin/Fahrer angeordnet und gestaltet, da braucht es kein Handbuch mehr, Ergonomie in Reinkultur.
Eine unserer Teststrecken geht hoch nach Bad Tölz und wieder retour nach Jenbach, beides über die anspruchsvolle Kasbach-Route. Wir betätigten die Siebenstufen-Automatic via Schaltwippen und fanden viel Gefallen daran. Im Zusammenwirken mit der sportlichen Fahrwerksauslegung ging das Mitschalten in Fleisch und Blut über. 198 PS Stärke gab es bergauf, kräftige, fadingfreie Bremsen hinunter ins Tal.
Ideale Test-Bedingungen
Die Brenner Bundesstraße mit ihren vielen Kurven durften wir dann mehrmals sowohl im trockenen als auch im glatten Zustand genießen. Herbstlich, leicht angenieselt, mit Laub und Fichten-/Tannennadeln überstreut, zeigt der Kona Stabilität und der Allradantrieb seine Stärken. Hyundais Jüngster klebt auf der Straße, die Räder bekommen je nach Bedarf Drehmoment zugeteilt.
Wieso wir das so genau wissen? Natürlich wären wir gerne Autoflüsterer, aber es lässt sich im neuen Kona alles nachvollziehen, mit dem entsprechenden Aufruf per Anzeige über das Bord-rundrum-Display. Ja, es ist klar ersichtlich, wenn es die Bedingungen erlauben und es dem Verbrauch dienlich ist, dann stemmen die Vorderräder den Vortrieb auch alleine.
Goldes wert
Vollbepackt bis oben hin gibt die Rückfahrkamera via Rückspiegel den Blick frei. Je nach Blinkersetzen zeigen sich zudem in der Tachometerscheibe oder im Tourenzähler-Rund die seitlichen Fahrbahn-Verhältnisse. Beim heutigen Verkehrs-Aufkommen und dem steigenden Egoismus der -Teilnehmer mehr als Goldes wert und der Sicherheit dienlich.
Als Tester mit Tiefgang würde man ja gerne in jedes Getriebe hineinkriechen: Ja, der neue Hyundai Kona hat eines mit Doppelkupplung, da bleiben Schaltverzögerungen nur mehr Geschichte. Sicherheitsrelevant stehen der Fahrerin/dem Fahrer eine komplette Palette an Assistenzsystemen zur Seite. Fahrmodi und -programme, z.B. Einstellung Snow, gibt es ebenfalls zur Genüge - hinreichend bis zur manuellen Sperre des Allradantriebes.
Hinter dem Lenkrad duckt sich kaum sichtbar die Kamera des Fahrerüberwachungssystems, das frühzeitig bei Ablenkung oder bei ersten Ermüdungsanzeichen warnt.
Zu den exklusiven Merkmalen der N-Line gehören Doppelauspuffendrohre, Sportpedale und 18-Zoll-Leichtmetallfelgen mit speziellem N-Design
Dank der neuen K3-Plattform ist der Kona deutlich gewachsen und siedelt sich jetzt genau zwischen dem Hyundai Bayon und dem Tucson an. Der 1.6 T-GDI leistet bis zu 198 PS, die 265 Newtonmeter Drehmoment stehen bereits ab 1.600 U/min zum Abruf bereit. Und das Turboaggregat mit Direkteinspritzung beschleunigt via Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb in rund acht Sekunden vom Stand auf 100 km/h.
Erfreulicher Weise durften wir noch mit Sommerreifen unterwegs, sein, denen wir gerne ein großes Lob zukommen lassen. Die Nexus-Pneus in der Dimension 215/55R18 sind durchaus wettbewerbstauglich, und da meinen wir nicht allein den Preis.
An der Werksangabe von 210 km/h an Höchstgeschwindigkeit kommen nie Zweifel auf. Auf Grund des Verkehrsaufkommens konnten wir dieselbe zwar nicht ganz ausfahren, dennoch gab es im Autobahn-Hochgeschwindigkeitsbereich zwischen Bad Tölz und Murnau frohe Mienen auch auch bei Bei- und Mitfahrerin.
Vorwiegend waren wir im Sportmodus - Eco und Normal gibt es auch - unterwegs, diese Einstellung macht naturgemäß den größten Spaß. Sie schärft entsprechend nach, der Unterschied ist immer spürbar, da passt dann die N-Line bestens dazu.
Geducktes Erscheinungsbild
Zur N-Line-Version (Testfahrzeug) gehören u.a. Radhausverkleidungen in Wagenfarbe, ein ausgeprägt sportlicher Kühlergrill mit Lufteinlässen, ein flügelförmiger Stoßfänger, schwarz lackierte Außenspiegelabdeckungen, Seitenschweller mit Applikationen in Silber und ein (optionales) schwarzes Kontrastdach.