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erstellt am 30.11.2022

In winterlichen Gefilden unterwegs - da ist der Toyota Corolla Cross mit Allradantrieb in seinem Element
Fotos: Franzesco Bolzano

Fahrbericht Toyota Corolla Cross Design 4x4

Bergkamerad

Die fünfte Generation der Toyota Hybrid-Technologie wird mit dem Corolla Cross auf Straßen und Wege geschickt. Wir durften den Fortschritt erfahren. Standesgemäß vorwiegend auf Schnee und Eis.

STUBAITAL (at). Das freut - nicht nur - Wintersportler: die Zwei-Liter-Hybrid-Version des Toyota Corolla Cross mit  Allradantrieb (AWD-i) scheut auch den Tiefschnee nicht. Zum Benzin-/Elektromotor gesellt sich beim allradangetriebenen Cross ein weiterer Elektromotor an der Hinterachse, der - rein gefühlsmäßig - zusätzlich Grip und ein weitgehend neutrales Fahrverhalten  mit sich bringt. 

In praxi: Der Toyota Corolla Cross bleibt auch auf Gatteis berechenbar, da gibt es keine Überraschungen. Er liegt sehr satt auf der Straße, Wankbewegungen sind kaum spürbar, ein geradezu spielerisch berechenbares Handling zeichnet den japanischen Fünftürer aus. Da schicken wir hinter dem genau passend einstellbaren Multifunkions-Lenkrad agierend, gerne noch ein großes Lob für die geschwindigkeitsabhängige elektrische Servolenkung nach. 

Dem Toyota Corolla Cross kann man generell eine hohe Alltagstauglichkeit attestieren. Viel Licht erhellt den Innenraum, die großzügige Verglasung bis hin zum Panoramadach bringt den Insassen die Mitwelt näher. Und so stellen wir uns einen automobilen Innenraum, aber auch das das Cockpit vor - das Tablett (mittig) versorgt uns mit Informationen und dient als Bedienungspaneel.

Harmonische Leistungsentfaltung
Toyota setzt beim neuen Corolla Cross 4x4 auf die fünfte Generation der ohnehin schon ausgereiften Hybrid-Technologie. Benzinmotor, zwei Elektromotoren und die in der Fahrzeugmitte  platzierte Batterie bilden eine harmonische und ökonomische Einheit.

Wir wieselten agil über Schneeflächen, Straßen und Wege und erfreuten uns an der gelungenen Umsetzung von Gaspedaldruck in Vorwärtsdrang. Das CVT-Getriebe bringt den Motor (ausgedreht) den Insassen zwar akustisch näher, es dürfte aber Ansichtssache sein, ob diesbezüglich Soundtechniker ein wenig dezentere Klänge anschlagen lassen sollten.

Das erfreut nicht nur Wintersportler, der große Laderaum des Cross mit bis zu 1450 Liter Volumen bei umgeklappter Rücksitzlehne

Toyotas Corolla Cross lädt daher auch nicht so sehr zum vehementen Lospreschen (0 auf 100 km/h in 7,4 sek) oder zum Ausfahren der V-max (186 km/h) ein. Vorausschauendes Fahren und einfühlsamer Umgang mit dem Gaspedal passen eher zum gutmütigen Charakter und sorgen zudem für wirtschaftliche  Verbrauchswerte.

Wir kamen im Durchschnitt auf 5,2 Liter Super/100 km. Und reizten dabei die kW/PS richtiggehend aus. Toyota gibt als Systemleistung 147 kW/197 PS an, laut Zulassungschein stehen 112 kW (Benziner) plus 67 kW (Elektromotor) zum Abrufen parat. Wir haben uns vergewissert, es sind zwei Elektromotoren, die den Benzinmotor stützen, dennoch müssen wir hier (recht ungern) passen: Wir wissen nicht wie die Gesamt- bzw. Systemleistung genau berechnet wird, aber das können unsere Leserinnen und Leser sicherlich beim Vertragshändler ihres Vertrauens erfragen.

Kraftfluss - Kraftschluss - Kraftplus
Wie auch immer: Der Kraftfluss war am Display sichtbar, der Kraftschluss erfolgte übergangslos und das Kraftplus unter dem Hintern gab uns Berge. Wir waren gerne auf Schnee und Eis in der schönen Winterlandschaft des Stubaitals unterwegs, aber auch im Stadt- und Schnellverkehr.

Der Ausflug auf die deutsche Autobahn zeigte die Langstreckentauglichkeit nachdrücklich auf. Auch nach längeren Fahrten kam es im gemütlichen Wohnzimmerambiente zu keiner Unruhe, die Werksangabe für die Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h konnte leicht überfahren werden: 186 km/h  waren es genau (Tachoanzeige 189 km/h), mehr lässt das eCVT-Getriebe nicht zu.

Bei Nachtfahrten freuten wir uns sehr über die gute Lichtausbeute und das streifenfreie Reinigen der Windschutzscheibe (dreistrahlig pro Düse. Sicher: mit Stirnkamera und Radar im Kühlergrill, je nach Gusto mit den Ebenen: "Sport," "Normal" und "Economie" unterwegs, das Gaspedal sensibel streichelnd oder schnell durchdrückend mit "Kickdown"-Effekt. Der Toyota Corolla Cross 4x4 marschiert auch steil bergauf wie ein Sportwagen, erst im Tiefschnee werden dann seine Grenzen aufgezeigt.

Assistent wirft den Anker
Passive als auch aktive Sicherheit schreibt Toyota groß, von der verbesserten Erkennung von Unfallrisiken über aktive Sicherheitsfunktionen der neuesten Toyota Safety Sense Generation bis hin zur automatischen Unterstützung beim Fahren und Einparken, da  bleiben keine Wünsche mehr offen.

Schon optisch vermitteln die großzügig dimensionierten Bremsscheiben (vorne innenbelüftet, hinten voll) viel Sicherheit, die dann im Fahrbetrieb auch unmittelbar spürbar wird: Kräftig zupackende Bremsen, das Antiblockiersystem setzt feinfühlig aber auch zielgerrichtet ein. Im Extremfall erkennt der Pre-Crash-Bremsassistent drohende Kollisionen, warnt optisch und akustisch. Reagiert die Fahrerin/der Fahrer nicht darauf (droht eine Kollision) leitet das System die Vollbremsung bis zum Stillstand ein.

Bergab waren wir dann vorwiegend im Modus/mit der eigenen Schaltebene "B" unterwegs und luden so die Batterie immer wieder zur Gänze. Dann freuten wir uns auf den Innenstadtbereich, den wir ausschließlich im Elektromodus genießen konnten - mit einem Bergkamerad "... auf leisen Sohlen".
FRANZ WEICHINGER
TECHNISCHE DATENToyota Corolla Cross 2.0 Design 4x4Motor: Hybrid, Benzin/ElektromotorenBenziner: 1.987 ccm/Vierventiler/KetteAntrieb: Allrad/eCVTSystemleistung: 145 kW/197 PSMax. Drehmoment: 206 Nm/5.800 U/min Höchstgeschwindigkeit: 186 km/hBeschleunigung: 0 bis 100 km/h 7,4 sekBereifung: 225/50R 18 Michelin Pilot Alpin Testverbrauch auf 100 km: 5,2 Liter SuperMitwelt: C02-Emission: 122 g/km (WLTP) Anhängelast: 750 kgTestwagen-Preis: € 41.990,- (inkl. Abgaben)Garantie: Drei bzw. fünf Jahre für die Hybridkomponenten/100.000 Kilometer

Auch auf Schnee und Eis immer berechenbar: mit dem Toyota Corolla Cross Hybrid können hochalpine Herausforderungen bewältigt werden, vorausgesetzt, Chauffeurin/Chauffeur bringen entsprechende "Schneid" mit ein