Tiroler Kripobeamter erzählt
Spurensuche
Wie professionelle Kriminalisten wirklich ermitteln, erfährt der Leser am Beispiel von vier spektakulären und überaus spannenden Mordfällen, bei denen unerwartete Überraschungen nicht zu kurz kommen.
INNSBRUCK (at). Aufgezeigt werden der abscheuliche Mord an einem kleinen Mädchen im Freibad, der tragische Fall eines entführten Buben, der sterben musste, weil die Kidnapperin ihren kriminellen Plan nicht zu Ende gedacht hatte, der Fund einer Frauenleiche neben der Brennerstraße, der zu den unglaublichsten und skurrilsten Kriminalgeschichten Tirols gehört.
Weiters bieten eine tote Bankerin und acht verschwundene Goldbarren Gelegenheit, hinter die Kulissen der kriminalpolizeilichen Arbeit zu blicken, die sich nicht selten deutlich von jener der Fernseh-Kommissare unterscheidet.
Unbekannten Toten nach Naturkatastrophen oder Flugzeugabstürzen ihren Namen zurückzugeben, stellt eine besondere Herausforderung an die polizeilichen Ermittlungen dar, wie der Autor in dem unter die Haut gehenden Bericht über die Lawinenkatastrophe Galtür, den polizeilichen Tsunami-Einsatz in Thailand und über zwei Flugzeugabstürze (Schweiz 2018, Äthiopien 2019) unterstreicht.
Der Autor geriet in eine dienstliche Notlage, aus der er nur durch eine glückliche Fügung des Schicksals ungeschoren herauskam, als er heimlich die erfolgreiche Ausbildung eines Sprengstoffspürhunds (1988) initiierte, die damals wider jede Vernunft vom Gendarmerie-Zentralkommando strikt ablehnt worden war. Weitere zehn Jahre verstrichen, bis der erste offizielle Sprengstoffspürhund der österreichischen Sicherheitsexekutive schließlich in Dienst gestellt wurde.
„Ich wünsche Ihnen mit meinem Buch ‚Ein Tiroler Kripobeamter weltweit im Einsatz‘ eine kurzweilige und spannende Lektüre, bei der unerwartete Überraschungen wohl nicht zu kurz kommen werden,“ verspricht Christoph Hundertpfund spannende Stunden.
Über den Autor
Christoph Hundertpfund, 1956 als Sohn eines Gendarmen in Innsbruck geboren, träumte schon als Kind davon, Kriminalbeamter zu werden. Ausschlaggebend für seinen frühen Berufswunsch war das Buch „Die Kriminalpolizei – Handbuch für den kriminellen Polizeidienst“ (Jahrgang 1937), das er beim Stöbern auf dem Dachboden des elterlichen Wohnhauses entdeckt hatte.
Nach Matura und Grundausbildung bei der österreichischen Bundesgendarmerie versah Hundertpfund vier Jahre Dienst in Zirl bei Innsbruck. 1986 wurde er nach Absolvierung der Offiziersakademie in Mödling (NÖ) als Oberleutnant zur Gendarmerie-Kriminalabteilung nach Linz (OÖ) versetzt, wo seine Karriere als Kriminalbeamter begann. 1990 kehrte Hundertpfund nach Tirol zurück und wurde leitender Beamter in der Gendarmerie-Kriminalabteilung.
Von 1990 bis 1995 absolvierte der Chefermittler in Innsbruck berufsbegleitend das Studium der Rechtswissenschaften, das er mit dem Doktorat abschloss. Nach der Zusammenlegung von Gendarmerie und Polizei im Jahr 2005 wurde Hundertpfund zum stellvertretenden Leiter des neu geschaffenen Landeskriminalamts Tirol ernannt.
Bei seiner Ruhestandsversetzung im April 2020 konnte der Beamte auf eine 34-jährige Dienstzeit als Chefermittler im Kriminaldienst zurückblicken. Hundertpfund war auch maßgeblich am Aufbau des österreichischen Opfer-Identifizierungs-Teams (DVI-Team) beteiligt und fungierte nach der Tsunami-Katastrophe in Südostasien (26. Dezember 2004) vor Ort sechs Monate lang als dessen operativer Leiter.
In seiner Funktion als Opfer-Identifizierungsspezialist war Hundertpfund unter anderem beim Lawinenunglück in Galtür (1999) sowie nach Flugzeugabstürzen in der Schweiz („Oldtimer-Flugzeug Junkers 52“ - 2018) und in Äthiopien („Boeing 737 Max“ - 2019) im Einsatz. Nach seiner Ausbildung an der FBI National Academy (FBINA) in Quantico, Virginia, USA, graduierte der Chefermittler im Juli 2004 an dieser US-Kaderschmiede für polizeiliche Führungskräfte.
Darüber hinaus war Hundertpfund, der mehrere Fremdsprachen spricht - neben seiner Dienstverpflichtung als stellvertretender LKA-Leiter - über zehn Jahre regelmäßig als österreichischer Experte des bei der EU-Kommission eingerichteten internationalen Schengen-Evaluierungsteams „Internationale Polizeikooperation“ bei Prüfbesuchen in fast allen Schengen-Staaten eingebunden.
Die Teilnahme am vierwöchigen TOPSPOC-Kurs (Top Senior Police Officers Course) der Europäischen Polizeiakademie (CEPOL) im Jahre 2012, gemeinsam mit Spitzenpolizistinnen und -Polizisten aus über zwanzig EU-Mitgliedstaaten, stellte den Höhepunkt seiner beruflichen Ausbildung im Rahmen der CEPOL dar.