Der neue 911 Carrera GTS ist der erste straßenzugelassene Elfer, der mit einem besonders leichten Performance-Hybrid ausgestattet ist. Der neu entwickelte, innovative Antrieb mit 3,6 Liter Hubraum sorgt für deutlich verbesserte Fahrleistungen.
SALZBURG (at). Das 911 Carrera GTS Coupé beschleunigt in 3,0 Sekunden von null auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 312 km/h. Auch der 911 Carrera ist direkt zum Marktstart verfügbar. Ihn treibt ein im Vergleich zum Vorgänger leistungsstärkerer, im Detail modifizierter 3,0-Liter-Biturbo-Boxermotor an.
Mit dem Neuanlauf seiner Ikone hat Porsche innerhalb weniger Monate vier von sechs Modellreihen erneuert: Panamera, Taycan, Macan und 911. „Unser Produktportfolio ist jünger denn je und hoch attraktiv,“ sagt Vorstandsvorsitzender Oliver Blume. “Es bietet unseren Kunden noch mehr Individualisierungsmöglichkeiten und exklusive Erlebnisse“.
Für die neuen 911 Carrera GTS-Modelle haben die Ingenieure aus dem Motorsport gewonnene Erkenntnisse als Basis für die Konzeptauslegung des Hybridsystems genutzt. Das leichte und leistungsstarke T-Hybrid-System verfügt über einen neu entwickelten elektrischen Abgasturbolader. Eine integrierte E-Maschine, platziert zwischen Verdichter- und Turbinenrad, bringt den Lader beim Anfahren blitzschnell auf Drehzahl.
So wird unmittelbar Ladedruck aufgebaut. Die E-Maschine im Abgasturbolader kann darüberhinaus auch als Generator arbeiten. In dem Fall erzeugt der eTurbo bis zu 11 kW/15 PS elektrische Leistung, die dem Abgasstrom entzogen wird. Der elektrische Turbolader ohne Wastegate ermöglicht den Einsatz von nur einem statt wie bisher zwei Turboladern – bei gleichzeitig verbessertem Ansprechverhalten und gesteigerter Dynamik.
Zum Antriebsstrang gehört darüber hinaus eine in das neue, verstärkte Achtgang- Doppelkupplungsgetriebe (PDK) integrierte, permanenterregte Synchronmaschine. Sie unterstützt den Boxermotor bereits ab Leerlaufdrehzahl mit einem Antriebsmoment von bis zu 150 Nm und stellt eine Leistung von bis zu 40 kW zur Verfügung.
Beide Elektromotoren koppelt Porsche an eine leichte und kompakte Hochvoltbatterie. Sie entspricht in Größe und Gewicht etwa einer konventionellen 12-Volt-Starterbatterie, speichert aber bis zu 1,9 kWh Energie (brutto) und arbeitet mit einer Spannung von 400 Volt. Für ein optimiertes Gesamtgewicht führt Porsche unter anderem die 12-V-Bordnetzbatterie als Leichtbau- Lithium-Ionen-Batterie aus.
Herzstück des T-Hybrid-Antriebs ist ein neu entwickelter 3,6-Liter-Boxermotor. Durch das Hochvolt-System kann der Klimakompressor elektrisch angetrieben werden. Durch den Entfall des Riementriebs baut der Motor deutlich kompakter. Statt einen separaten Anlasser zu nutzen wird der Motor durch das HV-System gestartet. Dieses treibt zudem den Klimakompressor elektrisch an. Dies schafft über dem 110 Millimeter flacheren Aggregat Bauraum für Pulswechselrichter und DC-DC-Wandler.
Bereits ohne elektrische Unterstützung leistet der Boxermotor 357 kW/485 PS und 570 Nm Drehmoment. Insgesamt beträgt die Systemleistung 398 kW/541 PS und 610 Nm. Der Leistungszuwachs gegenüber dem Vorgängermodell notiert mit 45 kW/61 PS. Beim Sprint unterbietet der neue 911 Carrera GTS seinen Vorgänger vor allem in der Startphase.
Im 911 Carrera arbeitet weiterhin ein Drei-Liter-Boxermotor mit Biturbo-Aufladung, auch dieser Motor wurde umfassend überarbeitet
Er erhielt unter anderem den Ladeluftkühler aus den Turbo-Modellen, der weiterhin oberhalb des Motors direkt unter dem Heckdeckelgitter sitzt. Die Turbolader des neuen 911 Carrera stammt aus den GTS- Modellen des Vorgängers. Mit diesen Modifikationen erreicht Porsche eine Reduktion der Emissionen sowie eine Leistungssteigerung auf 290 kW/394 PS und 450 Nm maximales Drehmoment. Das neue 911 Carrera Coupé sprintet in 4,1 Sekunden auf Tempo 100 (3,9 Sekunden mit Sport Chrono Paket) und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 294 km/h.
Porsche hat das Exterieur-Design des 911 mit gezielten Maßnahmen gestrafft. Ein Großteil dieser Maßnahmen verbessert die Aerodynamik und die Performance des Sportwagens. Dazu zählen unter anderem neue, modellspezifische Bugverkleidungen. Zudem integriert Porsche alle Lichtfunktionen in die nun serienmäßigen Matrix LED-Hauptscheinwerfer des 911 mit ihrer charakteristischen Vierpunkt-Optik. Dies ermöglicht den Entfall der Bugleuchten und schafft im Bugteil Platz für größere Kühlluftöffnungen.
Bei den 911 Carrera GTS-Modellen verfügt das Bugteil über fünf von außen sichtbare, vertikal angeordnete, aktive Kühlluftklappen und eine weitere nicht sichtbare Klappe pro Seite. Ergänzt werden sie um die erstmals im 911 verbauten adaptiven Frontdiffusoren in der Unterbodenverkleidung, die gemeinsam mit den Kühlluftklappen gesteuert werden. Diese Elemente lenken den Luftstrom bedarfsgerecht: Bei geringer Leistungsanforderung optimieren geschlossene Klappen die Aerodynamik. Bei hoher Leistungsanforderung, etwa auf der Rundstrecke, lenken die Klappen große Luftmengen zu den Kühlern. Die Sensorik der Assistenzsysteme befindet sich nun unterhalb des Kennzeichens im mittleren Lufteinlass.
Ein optionales Aerokit steigert die Performance des 911 Coupé zusätzlich. Es umfasst unter anderem eine markante SportDesign-Bugverkleidung mit eigenständigem Frontspoiler, passende Seitenschwellerverkleidungen und einen gewichtsreduzierten feststehenden Heckflügel. Diese Komponenten reduzieren den Auftrieb und verbessern die Bodenhaftung des Sportwagens.
Optional bietet Porsche die neuen Hauptscheinwerfer mit einer HD-Matrix LED-Technik mit mehr als 32.000 Lichtpunkten an. Das Hochleistungs-Fernlicht leuchtet die Fahrbahn mehr als 600 Meter weit aus. Darüber hinaus bietet es innovative Zusatzfunktionen wie beispielsweise ein fahrmodusabhängiges dynamisches Kurvenlicht, eine Fahrspuraufhellung, ein Baustellen- und Engstellenlicht sowie ein pixelgenaues, blendfreies Fernlicht.
Das neu gestaltete Leuchtenband mit integriertem Lichtbogen und „PORSCHE“-Schriftzug lässt das Heck des 911 tiefer und breiter wirken. Ein neu gestaltetes Heckgitter mit fünf Lamellen pro Seite verbindet sich mit der Heckscheibe zu einer grafischen Einheit, die in den darunter liegenden, ausfahrbaren Spoiler übergeht. Das Kennzeichen ist höher positioniert, die Heckschürze klar gegliedert. Modellspezifische Abgasanlagen fügen sich elegant in das Heckunterteil ein. Für die 911 Carrera-Modelle ist optional eine Sportabgasanlage verfügbar. Bei den 911 Carrera GTS-Modellen gehört eine GTS- spezifische Sportabgasanlage zur Serienausstattung.
Volldigitales Cockpit
Porsche legt den Innenraum des neuen 911 bei den Coupé-Varianten serienmäßig als Zweisitzer aus. Optional steht ohne Aufpreis eine 2+2-Sitzkonfiguration zur Verfügung. Im Cockpit kombiniert Porsche die bekannte 911 Design-DNA mit modernster Technologie: Das Bedienkonzept Porsche Driver Experience stellt eine intuitive, schnellere Bedienung in den Mittelpunkt.
Wesentliche Bedienelemente sind direkt am oder um das Lenkrad herum angeordnet. Dazu gehören der serienmäßige Mode-Schalter, der überarbeitete Fahrassistenzhebel und erstmals im 911 ein von den GT-Rennfahrzeugen inspirierter Startknopf – selbstverständlich links vom Lenkrad. Im Ablagefach in der Mittelkonsole des neuen 911 befindet sich eine Ablage mit induktiver Ladefunktion für Smartphones.