T E S T . N A C H L E S E • auto-motor-special 2020/21
erstellt am 10.01.2020

Auf Höhentour: Gab sich auch im hochalpinen Gelände keine Blöße, der allradgetriebene RAV4 von Toyota - Ketten durften andere Kapazunder aufziehen
Fotos: igm/Franzesco Bolzano

Fahrbericht Toyota RAV4 Hybrid 2.5 4WD-i VIP

Tri
Motori
Signori ... 

Werte Damen und Herren, nein Liebe auf den ersten Fahreinsatz war es nicht. Er schaut einfach so bärenstark aus der Toyota RAV4. Wir waren - ihm gegenüber - anfänglich zu wenig höflich, weil wir meinten, ebenfalls den Kraftlackl spielen zu müssen.

MARIA WALDRAST (at). Eine Irrmeinung, wir wurden eines Besseren belehrt. Mit Gewalt geht gar nichts. Wir scheiterten bereits beim Öffnen der Heckklappe. Enkelin Nina (11) machte es uns vor. Leichtes Antippen des Sensors läßt die Ladeluke auf- bzw zuschwingen. Und so gingen wir dann auch nach dem Motto "learnig by doing" vor - ganz sachte.

Nach Umklappen der Rückenlehnen brachten wir u.a. einen Profi-Ergometer (ja, den mit dem Riesengeweih vorne) leicht unter und konnten diesen problemlos verliefern. Bei Vollbesetzung (vierköpfige Rodelpartie) ließen sich die Sportgeräte samt Ausrüstung im Kofferraum noch problemlos verstauen. So viel zur inneren Größe.

Die Rodelfahrt ging von Maria Waldrast hinunter nach Matrei am Brenner. Zuerst musste allerdings der Startbereich erklommen werden. Obwohl das Anbringen von Schneeketten  für das Gros der Autofahrerinnen und Autofahrer angesagt gewesen wäre, sauste der allradgetriebene RAV4 nur auf den Gummis unbeirrt in die Höhe, ein Kinderspiel. Auch die Retourfahrt war keine Risikosache – während die Besatzung auf der Rodelbahn jodelnd unterwegs war, durfte der Chauffeur nach klösterlicher Gerstlsuppe den RAV4 4WD bergab alleine genießen.

Um hier die Bedingungen richtig aufzuzeigen, der mautpflichtige Forstweg übertrifft in einigen Passagen die Steilheit der Rodelbahn beträchtlich. Für Toyotas Geländemeister (Traileinstellung) wie geschaffen, sowohl auf Schnee, aber auch auf Eis kam er jeweils nach kurzem Einsatz des Antiblockersystems sicher und ohne Versetzen zum Stillstand.

Damit wir den Rodelausflug abschließen können: das Lenkrad ist beheizbar, Leder-Vordersitze und -Rücksitzbank ebenso, was von den Nachtrodlerinnen und -rodlern natürlich begeistert aufgenommen wurde.

Die Goodies alle auzuzählen, würde den Rahmen sprengen, es ist alles da, was sicherheitstechnisch topp (z.B. Bremsautomatik) und kommunikativ hipp ist: von sämtlichen  Assistenten (Toyota Safety Sense) bis hin zum Multimediasystem MM 19 (Smartphoneinbindung mit Apple CarPlay und Android Auto). Müßig zu betonen, aber den hinteren Querverkehrsassistenten möchten wir hier doch aufs Podest heben.

Das Spiel der freien Kräfte
Das mit den Motoren ist so eine Sache: der erste (Elektro) sitzt hinter der Vorderachse, der zweite (Elektro) über der Hinterachse, die Batterie befindet sich unter dem Kofferraum, ja und den Benzinmotor gibt es auch noch. Das Display gibt interessante Aufschlüsse: Es ist alles im Fluss, die Strom-Verteilung, die Kraftschlüsse. Vollelektrisch geht es beim Anfahren leise zur Sache, die Elektroantriebe bringen den RAV4 auf Sparkurs: Testverbrauch 7,7 Liter Super bleifrei, bei teilweise sehr unwirtlichen Bedingungen.

Von den Fahrmodi Grün, Rot oder Normal bevorzugten wir den rasanten (Rot), denn die Urkraft der (Gesamt-)Motorisierung wollten wir uns nicht entgehen lassen. Überraschend dabei, wie präzise das E-CVT-Getriebe zu handeln ist. Wir schalteten vorwiegend manuell und konnten so die phänomenale Beschleunigung voll auskosten. Das souveräne Fahrverhalten und die aufgezeigte Robustheit machen so jede Alpenpass-Querung zu einem Kurztrip und lassen die Liebe wachsen.

Die Werksangabe: von 4,4 Liter Super auf hundert Kilometer schien uns auf Grund der abrufbaren (7,7 l/100km) und der laufenden Verbrauchsangaben wenig realistisch, die Schlussetappe haben wir dennoch mit 4,2 Liter auf 100/km geschafft, trotz teilweise siegessicherer Ampelstarts und zügiger Fahrweise.

So fühlten wir uns bei der Abschlussfahrt dann wie auf Wolke Sieben und spulten händchen-, pardon, lenkradhaltend die letzten Testkilometer herunter ...

Franzesco Bolzano

TECHNISCHE DATENToyota RAV4 Hybrid 2,5-i VIPMotor: Reihenvierzylinder-BenzinerAntrieb: Allrad, Automatik(E-CVT) Hubraum: 2.487 ccmMax. Leistung: 131 kW/178 PS bei 5.700 U/minMax. Drehmoment: 221 Nm 3.600-5.200 U/min Systemleistung: 163 kW/222 PSHöchstgeschwindigkeit: 184 km/hBeschleunigung: 0 bis 100 km/h in 8,0 sekTestverbrauch 100 km: 7,7 Liter Super bleifreiUmwelt: Euro6d-T, C02-Emission:102 g/kmBereifung: 225/60R 18 100H Testwagen-Preis: € 50.490,- inkl. NoVa u. MwSt