auto-motor-special 12/2018 • Seite 10
erstellt am 22.11.2018

Das Getriebe in koaxialer Anordnung aus dem Hause Schaeffler treibt die Hinterachse des Audi e-trons an.

Es zeichnet sich durch einen hoch integrierten gestuften Planetenradsatz in Kombination mit einem Stirn-raddifferenzial aus.

Dadurch ergibt sich eine besonders gute Bauraumnutzung im Fahrzeug.

Fotos: Schaeffler

Komfort und Fahrspaß

Kein Getriebesalat

Serieneinführung eines Schaeffler Getriebes für elektrische Antriebe markiert einen Meilenstein für den Unternehmensbereich E-Mobilität.

Bühl (de). Entwickelt und produziert in den Werken in Herzogenaurach und Bühl verspricht das Produkt vollsten Fahrspaß bei gleichzeitig hohem Fahrkomfort und optimaler Geräuschperformance. Erhältlich ist das Getriebe sowohl in achsparalleler als auch in koaxialer Form und bietet bei geringem Bauraumbedarf ein hohes Eingangsmoment.

Zu finden sind beide Varianten im neuen Audi e-tron. Die koaxiale Variante sorgt für komfortablen Hinterradantrieb, das Zuschalten der achsparallelen Variante auf der Vorderachse ermöglicht den Allradantrieb. Herzstück des Ganzen ist der von Schaeffler entwickelte Planetenradsatz mit einem hochintegrierten Stirnraddifferential.

Rein elektrisches Fahren befindet sich auf dem Vormarsch. Für eine flächendeckende Akzeptanz elektrischer Fahrzeuge dürfen diese ihren Pendants mit Verbrennungsmotor weder in Fahrkomfort noch in Fahrspaß nachstehen. Die Anforderungen, die heutige Fahrzeuge an ihren Antrieb stellen, sind daher enorm. Nicht nur das komfortable Fahren in der Stadt muss gewährleistet sein, sondern auch die Möglichkeit, jederzeit schnell auf eine sportliche Fahrweise mit hoher Beschleunigung umschalten zu können.

Die Umstellung des konventionellen Antriebsstrangs auf hybride oder gar rein elektrische Fahrzeuge erfordert daher eine hohe Innovationskraft sowohl von Automobilherstellern als auch ihren Zulieferern. Für den neuen Audi e-tron fanden die Schaeffler Ingenieure genau die richtige Lösung: Nicht eine der Achsen ist für den Antrieb des gesamten Autos zuständig, der Audi e-tron kann auf jeder Achse auf ein elektrisches Antriebssystem zugreifen.

Das E-Getriebe in achsparalleler Anordnung beschleunigt die Vorderachse des SUV. Sie verfügt zusätzlich über eine integrierte Parksperre für höchste Belastungen.

Bei der Vorderachse handelt es sich hierbei um ein achsparalleles E-Achssystem, die Hinterachse verfügt über die koaxiale Variante. Im Zusammenspiel mit dem elektrischen Allradantrieb sorgen die beiden E-Maschinen für beachtliche Fahrleistungen und agiles Handling.

„Die ganze Mannschaft ist stolz auf die Innovation, die wir gemeinsam mit Audi entwickelt haben“, bestätigt Dr. Jochen Schröder, Leiter Unternehmensbereich E-Mobilität bei Schaeffler „Die beiden Getriebe für Audi sind seit August in Serie. Für die Zukunft rechnen wir mit der Produktion von bis zu 250.000 Getriebeeinheiten pro Jahr. Dank der Modularität unserer Produkte sind wir auch in der Lage, die Getriebe für andere Anwendungen zu adaptieren.“

Egal ob reine Elektrofahrzeuge oder die Hybridisierung des verbrennungsmotorischen Antriebsstrangs, das Baukastensystem von Schaeffler ist dank der neuen E-Mobilitätsstrategie für alle Anforderungen gerüstet.

Neben der akustischen Optimierung stellte vor allem der knapp bemessene Bauraum bei der koaxialen Antriebsarchitektur hohe Anforderungen an die Entwickler. Die Lösung hierfür bietet der von Schaeffler entwickelte, hoch integrierte gestufte Planetenradsatz in Kombination mit einem innovativen Stirnraddifferenzial. Trotz eines axialen Bauraumbedarfs von 150 Millimetern ermöglicht das im Audi e-tron verbaute Getriebekonzept ein Eingangsmoment von 400 Nm bei einem Gewicht von lediglich 16 Kilogramm.

Das Konzept der Planetenrad-Bauweise übertrug man auch auf die achsparallele Antriebsvariante der Vorderachse. Diese Vorgehensweise reduzierte nicht nur die Entwicklungszeit und -kosten, sondern optimierte auch die Qualität des Produktes. Wie die koaxiale Variante ist auch dieses Konzept auf ein Eingangsmoment von 400 Nm ausgelegt und lässt sich mit einer optionalen Parksperre kombinieren. Bewegt sich der Audi e-tron im normalen Straßenverkehr, erfolgt der Antrieb über die Hinterachse. Wird mehr Energie benötigt, zum Beispiel für schnelle Beschleunigung, wird das achsparallele Antriebssystem der Vorderachse zugeschaltet.