S P O R T . W A G E N • auto-motor-special 09/2020
erstellt am 15.07.2020

Legendäre Startnummer: Toyota feiert 55 Jahre 2000GT (im Bild der Shelby von 1968)
Foto: Toyota

Nichts Gewöhnliches

James lässt grüßen ...

Er war Japans erster Supersportwagen und zugleich legendärer Urahn von mehr als 80 Sportcoupé-Modellreihen, die Toyota bis zum heute aktuellen GR Supra präsentierte. Vor allem aber gelang dem 1965 vorgestellten Toyota 2000GT unmöglich geglaubtes: Schon vor Serienstart schrieb der aufregend gezeichnete Gran Turismo als schnellster Samurai Automobilgeschichte.

WIEN (at). Zunächst mit der rekordverdächtigen kurzen Entwicklungszeit von nur zehn Monaten, die ein Team aus Toyota und Yamaha Ingenieuren realisierte, dann mit drei Welt- und 13 Klassenrekorden bei Hochgeschwindigkeitsfahrten in Yatabe bei Tokio und schließlich krönte der 2000GT diese Bilanz mit sensationellen Motorsporterfolgen.

Damit noch nicht genug des Ruhms, den der Toyota 2000GT bereits erntete, bevor er 1967 in den Schauräumen der Händler eintraf. Gab es doch noch einen ganz speziellen 2000GT, der zum spektakulär rasanten Roadster transformiert wurde und dann im 1966 produzierten Filmabenteuer „Man lebt nur zweimal“ die automobile Hauptrolle als erster japanischer Dienstwagen des Geheimagenten James Bond übernahm.

In Deutschland debütierte dieser nach oben offene 2000GT artgerecht im Vorfeld des Formel-1-Rennens „Großer Preis von Deutschland“. Rund 450.000 Zuschauer feierten den schnellsten Toyota damals bei der furiosen Demofahrt durch die „Grüne Hölle“ des Nürburgrings.

Tatsächlich bekam der Toyota 2000GT so endgültig die Lizenz zur Unsterblichkeit, und das schon vor dem eigentlichen Beginn seines Lebenszyklus, der dafür aber bereits nach drei Produktionsjahren und nur 351 beim Spezialisten Yamaha gebauten Exemplaren im Herbst 1970 endete.

Was den Mythos des Hochleistungs-Sportwagens übrigens noch weiter steigerte. So wie sonst vor allem italienische Zwölfzylinder-Stars avancierte der rassige Toyota 2000GT mit drehfreudigem Reihen-Sechszylinder zur weltweit gesuchten sportlichen Stil-Ikone, für die Sammler heute Preise im siebenstelligen Euro-Bereich aufrufen.

Unter der endlos lang wirkenden Motorhaube des 2000GT arbeitete der weltweit modernste und mit 110 kW/150 PS bei 6.600 Umdrehungen temperamentvollste 2,0-Liter- Sechszylinder seiner Klasse mit zwei obenliegenden Nockenwellen und zentral in den hemisphärischen Brennräumen angeordneten Zündkerzen.

Das leer nur 1.120 Kilogramm wiegende Sportcoupé wurde von diesem Triebwerk in Tempobereiche katapultiert, für die damals keine japanische Straße geeignet war. Unglaublich, aber wahr: Vollgastests und Weltrekordfahrten mit dem Toyota 2000GT wurden erst möglich, als Toyota im Oktober 1966 die neue Hochgeschwindigkeits-Teststrecke Higachi-Fuji in Yatabe eröffnete. Die dort erzielte Durchschnittsgeschwindigkeit von 206,18 km/h über die gigantische Distanz von 10.000 Meilen (entspricht 16.093 Kilometer) war der eindrucksvollste Weltrekord und Zuverlässigkeitsbeweis für ein Serienauto, das sich erst im Prototypenstadium befand.

Wie früher der 2000GT steht heute der Toyota GR Supra für Passion, Performance und Pace jenseits gewöhnlicher Sportwagen. So wie sein sportlicher Vorfahre nutzt der GR Supra einen tiefen Fahrzeugschwerpunkt, den kurzen Radstand, die breite Spur und die optimale Gewichtsbalance für ultimativen Fahrspaß. Es ist der Stoff, aus dem sportliche Legenden gemacht werden.